Ihre Zahnpraxis im Dreisamtal
Freiburgerstrasse 8 Kirchzarten
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1. Was ist eine Parodontitis

Als Parodontitis bezeichnet man eine Entzündung des Zahnhalteapparates. Sie gehört zu den häufigsten Erkrankungen des Menschen.

Ursache dafür sind Bakterien und darauf folgende Entzündungsreaktionen. Die chronische Entzündung führt zu einem destruktiven Abbau des Zahnhalteapparates, wodurch es bei fortgeschrittener Erkrankung zu Zahnverlust kommt. Eine Parodontitis kann unterschiedlich schwer verlaufen .Bei aggressiven Formen der Parodontitis kann es schon in jungen Jahren zu erheblichem Zahnverlust kommen. Eíner Parodontitis geht immer eine Gingivitis (Zahnfleischentzündung) vorraus. .Die Erkrankung verläuft über viele Jahre still,ohne dass man was davon bemerkt. Erst im fortgeschrittenen Stadium macht sie sich bemerkbar. Zahnfleischbluten,Mundgeruch, Zahnlockerung, Rückgang des Zahnfleischs oder eine geänderte Zahnstellung sind ernste Anzeichen.

Häufig wird die Parodontitis erst im Alter zwischen 40 und 50 erkannt, obwohl sie durch den Zahnarzt schon viel früher diagnostiziert werden kann.Dies geschieht einfach und schmerzlos durch den Parodontal Schreening Index (kurz PSI), der bei uns bei allen Patienten einmal im Jahr durchgeführt wird. Nehmen Sie deshalb die halbjährlichen Kontrollen wahr. So ist das Risiko, dass diese Erkrankung unentdeckt bleibt, gering.

 

 

 

2.Wie entsteht eine Parodontitis

In unserer Mundhöhle leben eine Vielzahl von Bakterien. Die meisten davon sind harmlos,manche nützlich, andere schädlich. Durch eine unzureichende oder falsche Zahnpflege können gefährliche Arten in ihrem Auftreten begünstigt werden, wenn sich die für sie zum überleben notwendige Umgebung  zu ihren Gunsten verändert. Dann vermehren sie sich und beginnen ihr zerstörerisches Werk.

Anzeichen für eine Zunahme der Bakterien sind Beläge (Plaque)
 Werden die zunächst weichen Beläge nicht regelmässig entfernt, kommt es durch Einlagerung von Mineralien zur Bildung von Zahnstein. Zahnstein fördert das Wachstum der Plaque Richtung Zahnwurzel. Es bildet sich ein Spalt, die Zahnfleischtasche. Ein idealer Ort für Bakterien.  Bakterienstoffwechselprodukte  gelangen in das Zahnfleisch und  lösen dort eine Reaktion der körpereigenen Abwehr aus. Es kommt zum Abbau des Knochens und einer Lockerung der Zahnfleischfasern.Sichtbares Kennzeichen dieses Entzündsprozesses ist das Zahnfleischbluten.

Wichtig: Ohne Zahbeläge kann weder eine
Gingivitis noch eine Parodontitis entstehen.

 

 

3. Kann man was dagegen tun?

Durch richtige und gründliche Mundhygiene, ergänzt durch eine  professionelle Betreuung, kann man der Entstehung von Gingivitis und Parodontitis vorbeugen.
Zweimal täglich, gründliches  Putzen der Zähne mit der Zahnbürste und tägliche Reinigung der Zahnzwischenräume beugen einer Parodontitis vor.

 

Je nach Zahnstellung und Größe der Zahnzwischenräume werden hierzu Zahnseide und Zahnzwischenraumbürsten verwendet.

Ist die Zahnhygiene nicht optimal, bildet sich Zahnstein. Dieser wird während der regelmäßigen Kontrollen bei uns oder im Rahmen einer professionellen Zahnreinigung beseitigt.
Zum Abschluss der professionellen Zahnreinigung werden die Zahnoberflächen erkelchen poliert. Neue Beläge  können jetzt  nicht mehr so schnell haften.

Wichtig:  einmal tägliche Reinigung aller Zahnzwischenräume mit
Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürstchen

 

4. Folgen einer unbehandelten Parodontitis

Die Entzündung führt zu einem Abbau des Knochens, in welchem die Zähne über Fasern verankert sind. Zahnverlust ist die Folge,mit allen seinen  Konsequenzen.

Ebenso ist das Risiko für Komplikationen während der Schwangerschaft ( Frühgeburten und niedriges Geburtsgewicht) erhöht.Auch für Herzerkrankungen  wie Herzinfarkt ,Schlaganfall und Diabetes .

 

 

 

5. Gibt es Risikofaktoren ?

Es gibt Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung und das Fortschreiten einer Parodontitis begünstigen.: Stress,  Allgemeinerkrankungen (z. B. Diabetes) und Rauchen. 
Besonders Raucher sind stark gefährdet. Die Wundheilung ist bei Rauchern deutlich schlechter als bei Nichtrauchern. Die Parodontitis verläuft bei Rauchern schwerer; der Gewebeabbau wesentlich schneller.  Raucher sprechen auf die Behandlung der Parodontitis schlechter an als Nichtraucher. Es gibt Parodontitisfälle, die trotz Behandlung nicht ausheilen. Bei mehr als 90 % dieser Fälle handelt es sich um Raucher.

 

 

 

6. Behandlung einer Parodontitis 

Durch eine geeignete Behandlung kann die Parodontitis zum Stillstand gebracht werden. Der Abbauprozess ist nicht umkehrbar. Bereits verlorener Knochen wächst nicht mehr nach. Deswegen sollte man keine Zeit verlieren und die Behandlung rechtzeitig beginnen.Ziel ist, die Entzündung zu stoppen und die Zähne dauerhaft von Belägen zu befreien .Die Behandlung erfolgt in mehreren Schritten.

Vorbehandlung: Hier werden  die Zähne zunächst von weichen Belägen und Auflagerungen befreit,poliert und flouridiert.
Je nach Ausgangssituation können hierfür mehrere Termine notwendig sein.

Um einer Parodontiserkrankung wirkungsvoll begegnen zu können,muss man zunächst verstehen, wie es zu dieser Erkrankung kam. Desweiteren muss man wollen, das sich etwas ändert. Ohne Motivation geht es nicht.Diese Verhaltensmassnahmen sind Bestandteil der Vorbehandlung.

Anschließend werden in einer Folgesitzung alle erreichbaren harten Auflagerungen und bakteriellen Beläge von den Wurzeloberflächen und aus den Zahnfleischtaschen entfernt. Durch diese erste Hygienephase wird die Bakterienmenge verringert und die Entzündung geht zurück.

Antibiotikatherapie:
In seltenen Fällen kann zusätzlich der Einsatz von Antibiotika angezeigt sein, um besonders aggressive Bakterien abzutöten. In solchen Fällen führen wir eine gentechnische mikrobielle Bakterienbestimmung durch, um zu bestimmen,welche Arten von schädlichen Bakterien vorliegen.Ein sogenannter Gensondentest. Das erlaubt einen sinnvolleren und weniger belastenden Einsatz von Antibiotika , da diese auf das Erregerspektrum zugeschnitten sind und damit der Ausbildung von Antibiotikaresistenzen entgegenwirken.

Zwischenkontrolle (Reevaluation):
Nach einigen Wochen erfolgt eine erneute Beurteilung Ihres Zahnfleisches. Wenn die bisherige Behandlung nicht ausgereicht hat, um die Zahnfleischtaschen zu beseitigen, kann ein weiterer Schritt eingefügt werden.

 

 

Nachsorge : Recall
Der langfristige Erfolg der Behandlung hängt von Ihrer Mitarbeit bei der täglichen Mundhygiene und von der regelmäßigen Betreuung durch das zahnärztliche Praxisteam ab. Im Rahmen der Nachsorgeuntersuchungen werden Zähne und Zahnfleisch kontrolliert  und professionell gereinigt. 
Sie werden instruiert, an  welchen Stellen Sie Ihre Mundhygiene noch verbessern sollten. Die Häufigkeit der Nachsorgetermine richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung und dem individuellen Erkrankungsrisiko des Patienten. In den meisten Fällen ist ein Nachsorgetermin alle drei bis sechs Monate nötig.
Nehmen Sie die Nachsorgetermine unbedingt wahr! Ohne regelmäßige Nachsorgetermine besteht sonst die Gefahr, dass die Erkrankung wiederkehrt und sich die Zerstörung des Zahnhalteapparates fortsetzt.